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Selbstbewusst oder Verunsichert

Wie entsteht Selbstwert?

Wie stärkt man diesen und wie zerstört man ihn?

Fühlen Sie mal in sich hinein, was würden Sie hieraus wählen?

Sie haben ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen, oder ihr Kind,- Partner haben ein paar Pfunde zu viel.
Sie möchte gerne das sich dies jetzt verändert
!
Welche Variante würde hier motivieren und ermutigen und bei welcher würde die Motivation stark sinken?

 'Du bist echt mollig geworden, die Kleider passen dir nicht mehr, wenn du jetzt nicht was dagegen tust, kaufen wir keine neue Kleidung mehr, bist du wieder hineinpasst. Ich wasche dir deine Kleidung nicht mehr, bist du wieder "normal" bist. Ich koche dir nichts mehr, bist du wieder das richtiges Gewicht hast!'

oder

Lass uns nach dem Essen spazieren gehen,
Lass uns doch heute schwimmen gehen,
Lass uns doch mal wieder eine Radtour machen,
Ich habe einen leckeren Salat gekauft für uns
Welchen Salat isst du gerne?
Du darfst dir auch gerne selbst deinen Salat machen!
Ich liebe dich genau so wie du bist. (anstatt, schau nur wie du ausschaust?)

Wenn schwimmen zu lernen auf dem Programm stehen würde?
Was würde Sie mehr motivieren?

Sie möchten das ihr Kind es jetzt erlernen soll?

Welche Variante würde hier motivieren und auch ermutigen und bei welcher würde die Motivation stark sinken

Stell dich nicht so an. Hör auf so rum zu quengeln, geh ins Wasser. Bist du ein tapferer Junge/Mädchen? Jedes kleine Baby kann das schon besser als du! Das nervt mich jetzt, geh endlich ins Wasser. Die anderen Schwimmen auch alle, die haben das auch gelernt, also willst du mir sagen das du es nicht kannst? Jetzt muss ich mich auch noch für dich Schämen. Mann- ich weiß nicht mehr weiter, wie soll das noch weiter gehen. Immer das Gleiche. Immer dieses geheule. Jetzt mach endlich. usw.

Oder:

Schau mal ich stehe hier im Wasser, es geht nur bis zu meinen Knie hoch. Ich stehe auf dem Boden hier. Möchtest du es mal probieren, ich halte dich und bleibe neben dir, versprochen. Du schaffst das! Probiere es einfach, wenn es nicht gelingt ist es nicht schlimm, dann kommen wir morgen wieder und probieren es einfach noch einmal und das können wir so lange probieren bist du es irgend wann auch kannst. Alles ist in Ordnung. Und ganz besonders Du. Ich liebe dich so wie du bist.

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Wenn es um körperliche Reinlichkeit geht und diese sich verbessern sollte?
Welche Variante würde hier motivieren und auch ermutigen und bei welcher würde die Motivation stark sinken

Boooa was stinkt hier so schrecklich? Wie verwest! Wer hält es überhaupt mit dir aus. Das grenzt schon an ein Wunder das du überhaupt noch Freunde hast!

Oder:

Komm lass uns schnell in die Drogerie fahren, ein schönes Deo besorgen.
Ich habe dir schon ein schönes Badewasser eingelassen.
Kannst du mir bitte noch deine Kleidung zur Schmutzwäsche legen, ich bin gerade dabei zu waschen.
Kannst du  bitte mal in deinem Zimmer nachschauen nach getragener Kleidung von dir, die schmutzig ist und schaue auch wenn's nicht mehr gut riecht, oder auch nach Schweiß riecht, bringe es bitte zur Schmutzwäsche. Danke du bist ein Schatz. Ich liebe dich so wie du bist.


Oder


einfach mehr aufmerksam sein, wenn ihr Kind sich gewaschen hat, umgezogen hat, mit Feingefühl zum Ausdruck bringen."Was riecht hier denn so gut?" "Oh :-) du hast ja dich schon umgezogen.Toll" "Wenn du deine Haare gewaschen hast, dann riechen die richtig gut." Wie wäre das wenn du sie täglich mit dem tollen Shampoo waschen würdest?
Ich liebe dich genau so wie du bist.

Wie kann man denn die Tischmanieren verändern?
Sie möchte hierbei was verändern, welche Variante würde hier motivieren und ermutigen und bei welcher würde die Motivation stark sinken?

Stopf nicht so in dich rein. Iss richtig. Setze dich richtig hin, Man so hält man keine Gabel.  Man muss sich schämen mit dir. Ziehe ich hier nur Schweine groß.
Mit dir kann man nirgends hingehen. Hopfen und Malz ist bei dir verloren. Womit habe ich das verdient? Ich gebe langsam auf. So lange du die Füsse unter meinen Tisch streckst, machst du das so wie ich es will!

Oder:
Lass dir ruhig Zeit beim kauen. Du hast wohl sehr viel Hunger, oder hast du Angst das jemand dir das Essen wieder wegnehmen möchte. *kleines lächeln dabei zeigen*
Iss ruhig langsam und lasse dir die Zeit dazu, dein Essen mit den Zähnen ganz klein zu zermahlen.
Danke das du beim Kauen deinen Mund geschlossen hältst.
Isst erst den Bissen in deinem Mund auf und wenn du es runtergeschluckt hast, dann kannst du uns mitteilen, was du so wichtiges berichten möchtest. Wir warten auf dich. Lass dir ruhig Zeit.
Ich liebe dich so wie du bist.

Wenn Sie selbst etwas tollpatschig und chaotisch wären und 
Sie möchte das gerne selbst verändern, welche Variante würde Sie hier motivieren, Verantwortungsvoller zu handeln und bei was würde die Motivation eher ins Gegenteil umschlagen?

Man passt doch mal auf, kannst du auch gar nichts richtig machen. Ständig verlierst du alles. Egal wo du verweilst, ist auch gleich Chaos. Wie kann man nur so tollpatschig sein? Nichts, machst du richtig! Ach das nervt nur noch. Ich verliere langsam meine Geduld mit dir.

Oder:

Jeder macht mal Fehler. Daraus kannst du doch nur lernen.
Atme einfach mal jetzt tief ein. Das ist wirklich nicht ein Problem, räume es auf und lasse dir die Zeit dazu. Alles ist gut. In der Ruhe liegt dir Kraft.

Ich liebe dich so wie du bist.

Ja ich hatte selbst so eine Vergangenheit, ich war mollig, hatte Angst vorm tiefen Wasser, meine Schweißdrüsen transpirierten unangenehme Gerüche, meine Tischmanieren hatten auch noch genügend Raum nach oben, Tollpatschigkeiten und chaotische Zeiten gab es auch.
Was mir gut getan hätte, wäre ein wenig Zuspruch, mehr Verständnis, Anteilnahme und liebevolle Führung, und die eigenen Grenzen zu erweitern, die einem Sicherheit vermitteln, "ich kann es, ich schaffe es". Aber auch das Gefühl zu entwickeln, wie dient es mir persönlich und gibt mir mehr im Leben. Was dient mir wirklich, und was bringt es mir in der Zukunft? Unterstützt es mich, ist es ein positiver Beitrag für mich und mein zukünftiges Leben, oder wird es mich belasten?

Ich weinte sehr oft, heimlich. Fühlte mich verunsichert und Falsch. Traute mich nichts mehr zusagen und auch nichts zu Fragen. Alles was ich sagte, getan habe war falsch.
"Ich muss schon extrem dumm gewesen sein, das meine Mutter sich so viel über mich ärgerte, ja sogar wütend werden ließ". So dachte ich als Kind. Lieber Gott helf mir, was muss ich tun, damit ich alles richtig mache, damit die Mama mich versteht und sie mich lieb hat. "Ich mache alles, bitte lieber Gott helfe mir doch bitte". Und er hat mir nicht geholfen. So trug ich eine Enttäuschung nach der anderen mit mir rum. "ich fühlte mich so falsch, so deprimiert, so verunsichert, so schlecht, nie gut genug, alles machte ich verkehrt" bis ich es irgend wann selbst glaubte, das ich schlecht bin und mich dann auch genauso verhalten habe. Teilweise schlechte Manieren, mir nichts mehr sagen ließ, trotziger wurde, verunsichert war und dies mit Härte und der Rolle des Klassenclown überspielte, tolpatischiger, chaotischer mich verhielt und vieles verheimlichte, heimlich machte. Später überangepasst in der Gesellschaft mich integrierte.

Meine Mutter dachte, mich zu maßregeln und zu bestrafen, mich zuück zuweisen, mich zu züchtigen, in aller Strenge zu halten, würde mich dazu bringen, beim nächsten Mal es besser zu machen, ich mich mehr und besser bemühen würde und ich tat es, es war ihr niemals gut genug.

Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich genauso dachte...

Du musst genauso alles machen, wie es dir gesagt wird.
Du musst genauso ordentlich sein wie deine Mutter es macht.
Du darfst keine Fehler mehr machen, du darfst nichts übersehen.
Du musst schneller werden, noch schneller werden, sonst bekommst du wieder Ärger.
Du musst leiser werden, du musst stiller werden. ( "ich wurde unsichtbar", isolierte mich, zog mich zurück, konzentrierte mich nur noch auf den Job, oder Kindererziehung)
Du kannst das nie, die Erwachsenen sind so gut, das schaffst du niemals.
Nur wenn ich mich richtig doll anstrenge, dann bekomme ich Anerkennung und werde nicht bestraft.

„Hör auf laut zu lesen, das hört sich schrecklich an."
„gib mir das Buch, ich kann dich nicht mehr hören, ich lese es besser."

„Schon wieder was verschüttet? Ernsthaft?"
„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dich beeilen sollst?"
„Alle anderen Kinder können schon lesen. Es ist höchste Zeit, dass du es auch kannst"

„Streng dich mehr an"
„gib her, du kannst das sowie so nicht"
„wenn ich das schon sehe, das kann nicht gut gehen"
„jetzt halt endlich still" „zappel nicht rum"

Mit jedem strengen Wort, mit jedem missbilligenden Blick, mit jedem enttäuschten Kopfschütteln fiel dieses kleine Mädchen ein bisschen mehr in sich zusammen. Sie wurde weniger selbstbewusst. Weniger tüchtig. Weniger strahlend.
Und eines Tages sprach ich die Worte einer gebrochenen Seele:
„Ich will doch nur gut sein, Mama", so weinte das kleine Mädchen, das  einst ich einmal war, das voller Freude war, Wertfrei war, von Spontanität, Neugierde, Offenheit und Kreativität erfüllt, war nichts mehr zu sehen.

Mit der Zeit hatte die ständige Kritik und das genervte Verhalten der Mutter, das Mädchen davon überzeugt, dass sie nicht gut genug war.

Mit der Zeit wurde die Seele zerstört - das, was ihr einst dieses einzigartige und glänzende Licht verlieh.

Was meinen Sie dazu, ist das motivierend? Nicht wirklich.

Es gibt eine feine Grenze zwischen hilfreicher Führung und dem Missbrauch einer Autorität, um sie zu beschämen und klein zu machen (unter der Maske der guten Absicht, versteht sich, ich meine es doch nur gut).  Wenn diese Grenze wieder und wieder überschritten werden, musst ein Kind eine harte Erfahrung machen: Egal was es tat, es war niemals gut genug für die Autoritätsperson, diese können nie zufrieden gestellt werden. Ein Fass ohne Boden.

Der Gedanke, dass ich als Kind mit einer Mutter aufwuchs, deren Liebe sich danach bemaß, was ich tat, und nicht, wer ich war, bewirkte nach dem ich den gleichen Fehler bei meinem Kind tat, das ich mich fragte was geschieht gerade hier? Es öffnet mir dir Augen und die Möglichkeiten, einer anderen Sichtweise, es führte einer Veränderung in mir. Ich hörte auf damit, ihr strenger Aufseher und Kontrolleur zusein und lehrte mein Verhalten zu wandeln, in mehr Verständnis, mehr zu Führen, lernen Verantwortung zu übernehmen, und Verantwortung zu tragen, auch dieses Wissen weiter zu geben. Vertrauen zu entwickeln, Vertrauen zu schenken, viel mehr Geduld zu haben, mehr Anteilnehmen für mich selbst und für jeden wichtigen Menschen in meinem Leben. Auch das jeder Mensch wichtig ist. Die Ruhe zu bewahren in jeder Situation. Die Konzentration auf innere Ruhe in mir zu richten und aus der Ruhe heraus zu agieren und auch reagieren. Ich arbeitete im IT-technischen Support über 10 Jahre und es war dort mehr als stressig und ständige Überforderungen, Druck, Druck und Druck..
Auch dort lernte ich immer mehr für mich selbst zu sorgen, für meine Gefühle, Emotionen, die Verantwortung zu tragen, diese selbst lernen zu kontrollieren und in mir es zu klären. Ich machte auch hier unendlich viele Fehler, mein Verhalten war nicht immer, welches mit dem ich hätte Glänzen können, wenn die Emotionen mit mir durchgaloppierten.

Anstatt auf allem rumzuhacken, was falsch ist, fokusierte ich meine Maßregelungen auf die wirklich wichtigen Dinge - Dinge, die gefährlich oder lebensverändernd sein könnten.

Anstatt etwas zu erzwingen,  mit mehr Verständnis, viel mehr zuhören, und mit Geduld den eigenen Rhythmus zu finden, das eigene Maß finden, das eigene Tempo finden, darauf zu vertrauen das ich es kann, das auch sie es kann.
Niemals mit anderen zu vergleichen. Das setzt nur unter Druck und leitet von sich selbst ab.
Ich hörte auf, bei kleinen Ausrutschern und Pannen über zu reagieren, stattdessen achtete ich mehr darauf die Ruhe zu bewahren und durfte feststellen das es mir besser tat und auch ihr zu Gute kam und ihr Leben sich wandelte und sie lernte viel mehr Eigenständigkeit, wurde mutiger und entwickelte einen gesunden Selbstwert.

Wenn sie eine schlechte Angewohnheit hatte, ging ich mit gutem Beispiel voran. Ich lud sie dazu ein, motivierte sie mehr dazu, sie selbst zu sein, ihrem Bauchgefühl und ihren Wünschen zu folgen. In Möglichkeiten zu leben.
Ich legte Listen an, Haushaltsplan an, Aufgabenverteilung, übertrug ihr immer mehr Verantwortung und trat mehr und mehr zurück in den Hintergrund (Altersentsprechend), bot meine Hilfestellung an, wenn Sie mich darum bat. Ich stand hinter ihr und vertraute ihr. Ihre Fehler ließ ich sie auch alleine wieder korrigieren, nur dadurch lernen sie auch, die Verantwortung dafür zu tragen und die Welt geht nicht unter, und kommen selbst zu der wichtigen Erkenntnis "ich mache es jetzt besesr, auf den Scheiß hier habe ich doch kein Bock mehr."
Sie entwickelte sich aus einen verunsicherten, aufbrausenden Teenager, zu einer Selbstbewussten Frau heran, die die Welt alleine bereist. Ihr Leben alleine bewältigt, mit allen Höhen und Tiefen es selbstständig bewältigt

Ich feierte ihre Mühe und nicht das Resultat, und ich übte mich darin, immer dreimal so viele positive wie negative Wörter zu benutzen.

Sie vertraute mir ihre Fehler an. Sie liebt sich selbst, so wie sie ist, auch wenn sie anders ist, und nichts in der Welt hindert sie daran sich selbst treu zu bleiben..

Ihr Selbstbewusstsein und ihre Sicherheit sind gewachsen. Sie traut sich sehr viel zu, und wenn es schief geht, bedeutet das nicht das Ende der Welt - weil sie weiß, dass sie es noch einmal probieren kann. Sie weiß, dass ich sie liebe - ganz egal, was sie macht oder nicht macht. Vor allem weiß Sie das sie es immer geschafft hat. Sie kreiert ihre eigene Welt, nichts hält sie zurück, sie geht nach vorne und lebt alle ihre Träume. Und die Träume, fordern alles von ihr, sie gibt ihr bestes und sie lernt immer das es immer weitergeht. Sie immer klüger wird, je mehr sie lernt umso klüger wird sie. Von einst mal ich kann das nicht, ich schaffe das nicht. Hin zum Abschluss Studium Masterarbeit mit höchster Punktzahl,  Promotion und weiter ... der Start war hierbei nur Mittlerereife und ein 3er Schnitt.

Ich wünschte, ich hätte dies viel frührer erkannt, meiner eigenen Entwicklung und auch ihrer Entwicklung hätte es sicherlich besser getan, dennoch will ich nicht in der Vergangenheit hängen bleiben. Die Gegenwart ist wichtiger.

Meine Hoffnung hierbei, dass ich - indem ich von meinen schmerzvollen Erfahrungen und meiner lebensverändernden Einsicht erzähle - Menschen zu berühren, ja damit vielleicht inspirieren, wie wertvoll es sein kann,  die Sichtweise zu verändern.
Wie machtvoll wir sind, wenn wir erkennen, was in uns steckt!

 

Scham hält zurück - Ermutigung strebt
Verurteilung begrenzt - Mitgefühl verbindet.
Frust holt die Leidenschaft -  Geduld hält aus
Schreien verängstigt und verschließt - Kommunikation öffnet die Möglichkeiten
Schuldzuweisung erniedrigt nimmt die Kraft - in Dankbarkeit zu sein ist Liebe
ungerechte Kritik zerstört -  angebrachtes Lob baut auf.
Zurückweisung grenzt aus . Vertrauen ist Liebe und verbindet.

Wenn Sie wieder ein Kind wären, das so gut wie möglich durchs Leben zu gehen versucht, was würden Sie sich vom Leben wünschen?

Ich glaube, das wirst du niemals packen.

Oder:

Ich liebe dich so wie du bist. DU BIST DU








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